Straßenbeleuchtung

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Inhaltsverzeichnis und Quicklinks

Nachhaltige Straßenbeleuchtung durch normkonforme Lichtplanung – das Plus an Sicherheit und Effizienz

Eine typische Herbstnacht: Nebelschwaden ziehen durch die Straßen, das diffuse Licht der alten Laternen wirft lange Schatten auf den Asphalt. Plötzlich taucht ein Radfahrer aus der Dunkelheit auf – für den herannahenden Autofahrer viel zu spät erkennbar. Eine gefährliche Situation, die durch eine gut geplante Straßenbeleuchtung hätte vermieden werden können.

Denn Licht schafft die erforderliche Sicherheit im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer. Es ermöglicht, Hindernisse frühzeitig zu erkennen, verbessert die Orientierung und verringert das Unfallrisiko erheblich. Studien zeigen, dass eine optimierte Straßenbeleuchtung die Unfallzahlen um bis zu 30 % senken kann. Dabei hilft eine gut ausgeleuchtete Straße, Entfernungen besser einzuschätzen und Kontraste klarer wahrzunehmen. So sorgt eine normgerechte Straßenbeleuchtung für eine sichere Wahrnehmung aller relevanten Objekte im Verkehrsraum.

Eine zeitgemäße LED-Straßenbeleuchtung geht sogar noch einen Schritt weiter. Sie sorgt für eine homogene sowie blendfreie Ausleuchtung und reduziert zeitgleich die Betriebskosten sowie die Lichtverschmutzung. Dafür setzen Kommunen, Planer und Betreiber zunehmend auf leistungsfähige LED-Straßenleuchten mit smarter Regelung und adaptiver Steuerung. Im intelligenten Lichtmanagementsystem miteinander vernetzt, passen sich zeitgemäße LED-Straßenlampen dynamisch an Witterungsbedingungen, Sichtverhältnisse und das tatsächliche Verkehrsaufkommen an.

Dabei müssen Außenleuchten im Straßenverkehr nicht nur robust und langlebig sein, sondern auch den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Straßenkategorie entsprechen. Die Planungsgrundlage hierfür bietet die DIN EN 13201. Sie gibt klare Vorgaben für eine gleichmäßige Lichtstärkeverteilung, ausreichend hohe Beleuchtungsstärken und eine effektive Blendungsbegrenzung. Eine sorgfältige Lichtplanung berücksichtigt dabei nicht nur die Sehaufgabe der Verkehrsteilnehmer, sondern auch äußere Einflüsse wie Reflexionen angrenzender Gebäude oder Werbeanlagen, die sich auf die Wahrnehmung der Straße auswirken können.

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LED-Straßenbeleuchtung: zukunftssichere Technologie für moderne Städte

Über Jahrzehnte hinweg prägten konventionelle Leuchtmittel das nächtliche Straßenbild. Besonders verbreitet waren Natriumdampflampen, deren markantes orange-gelbes Licht noch heute in historischen Stadtvierteln zu finden ist. Ihre Lichtausbeute ist hoch, doch die Farbwiedergabe stark eingeschränkt.

Dahingegen lieferten Halogen-Metalldampflampen eine bessere Lichtqualität, wurden aber zunehmend durch effizientere Alternativen verdrängt. Auch Leuchtstofflampen fanden ihren Einsatz in der Straßenbeleuchtung, jedoch wiesen sie bei niedrigen Temperaturen eine geringere Lichtleistung auf.

Obwohl diese Lichtquellen die Straßenbeleuchtung dominierten, scheiterten sie an den steigenden Anforderungen moderner Städte. Ihr hoher Energieverbrauch, die aufwendige Wartung und die begrenzte Steuerbarkeit machten sie langfristig unwirtschaftlich – ein Problem, das zeitgemäße LED-Straßenleuchten effizient lösen.

Bessere Ausleuchtung und weniger Energieverbrauch – die Stärken der LED-Straßenbeleuchtung

Mit der Einführung der LED-Straßenbeleuchtung etablierte sich ein wegweisender Standard, der konventionelle Systeme in nahezu allen Bereichen ersetzt. LED-Technologien bieten eine deutlich höhere Energieeffizienz und ermöglichen Einsparungen von bis zu 70 % im Vergleich zu herkömmlichen Straßenlampen. Durch ihren geringen Energieverbrauch tragen sie wesentlich zur Reduzierung der Betriebskosten und des CO₂-Ausstoßes bei.

Ein weiterer entscheidender Vorteil, den LEDs bieten, ist ihre Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden. Damit lässt sich der Wartungsaufwand deutlich minimieren und eine langfristige Betriebssicherheit gewährleisten. Gleichzeitig verbessert sich die Lichtqualität erheblich: LED-Straßenleuchten verfügen über eine verbesserte Farbwiedergabe (CRI), die Kontraste klarer erscheinen lässt und die Erkennbarkeit von Verkehrsteilnehmern sowie Hindernissen erhöht. Zudem ermöglicht ihre präzise Lichtlenkung eine gezielte Ausleuchtung der Fahrbahn, minimiert somit Streulicht und reduziert Blendung.


Qualität, Technik, Umwelt – diese Kriterien sollten Straßenleuchten erfüllen

Die Auswahl geeigneter Leuchten ist entscheidend für eine effiziente, sichere und nachhaltige Straßenbeleuchtung. Um optimale Lichtverhältnisse zu erzielen, müssen daher verschiedene technische, wirtschaftliche und ökologische Faktoren berücksichtigt werden.

Lichttechnische Anforderungen

Beleuchtungsstärke

Die Beleuchtungsstärke muss dem Straßentyp entsprechen: von Hauptverkehrsstraßen bis zu Anliegerstraßen mit geringem Verkehrsaufkommen.

Gleichmäßigkeit

Eine homogene Lichtstärkeverteilung vermeidet dunkle Tarnzonen und verbessert die Sichtbarkeit von Hindernissen sowie Verkehrsteilnehmern.

Blendung

Präzise abgestimmte Optiken und optimierte Abstrahlwinkel minimieren unerwünschte Blendung und unterstützen eine sichere Wahrnehmung.

Farbtemperatur

Farbtemperaturen zwischen 3000 und 5000 Kelvin sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sehkomfort und Kontrastwahrnehmung.

Technische und wirtschaftliche Aspekte

Energieeffizienz

Moderne LED-Leuchten senken den Energieverbrauch und ermöglichen Einsparungen von bis zu 70 % im Vergleich zu konventionellen Lampen.

Lebensdauer

Hochwertige LED-Beleuchtungssysteme erreichen Betriebszeiten von bis zu 100.000 Stunden, wodurch Wartungskosten reduziert werden.

Anpassungsfähigkeit

Intelligente Steuerungssysteme regulieren den Lichtstrom dynamisch nach Bedarf und garantieren stets optimale Sichtbedingungen.

Normkonformität

Die Beleuchtung muss den Vorgaben der DIN 13201 entsprechen, um eine sichere und standardisierte Ausleuchtung zu gewährleisten.

Nachhaltigkeits- und Umweltkriterien

Lichtverschmutzung

Eine präzise Lichtlenkung vermeidet Streuverluste und begrenzt Lichtimmissionen auf Verkehrs- und Wohnbereiche sowie in den Himmel.

Recyclingfähigkeit

Hochwertige, langlebige Materialien und Komponenten erhöhen die Robustheit und unterstützen eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft.

Wetterfestigkeit

Robuste Konstruktionen mit Schutzart IP65 bewirken eine langfristige Funktionalität bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen.

Insektenfreundlich

Warmweiße LEDs mit reduziertem Blauanteil verringern die Anziehungskraft auf Insekten und tragen zum Schutz der Artenvielfalt bei.


Normgerechte Lichtplanung: Vorgaben für eine zeitgemäße Straßenbeleuchtung

Eine effiziente Straßenbeleuchtung gewährleistet Sicherheit, verbessert die Orientierung und erfüllt zugleich wirtschaftliche sowie ökologische Anforderungen. Damit Licht gezielt und bedarfsgerecht eingesetzt wird, erfolgt die Planung nach festgelegten Beleuchtungsklassen.

Diese Klassen definieren die lichttechnischen Anforderungen für verschiedene Straßenkategorien. Sie legen fest, welche Leuchtdichte, Gleichmäßigkeit und Blendungsbegrenzung erforderlich sind, um eine optimale Sicht für alle Verkehrsteilnehmer sicherzustellen. Die Wahl der passenden Klasse hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Straßentyp
    Autobahnen, Hauptstraßen und Anliegerstraßen erfordern unterschiedliche Beleuchtungsstärken und Lichtkonzepte. Je nach Verkehrsart und Geschwindigkeit variieren die Anforderungen an Leuchtdichte und Lichtstärkeverteilung.
  • Verkehrsdichte
    Die Anzahl der Fahrzeuge, die täglich einen Bereich passieren, bestimmt die erforderliche Beleuchtungsstärke. Je höher das Verkehrsaufkommen, desto wichtiger ist eine gleichmäßige und ausreichend starke Beleuchtung.
  • Sehaufgabe
    Je nach Fahrgeschwindigkeit und Verkehrsführung muss die Lichtgestaltung so ausgelegt sein, dass Hindernisse, Fahrbahnmarkierungen und andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und kontrastreich wahrgenommen werden.
  • Verkehrsteilnehmer
    Fußgänger benötigen eine gleichmäßige Gehwegbeleuchtung und für Radfahrer ist eine blendfreie, kontrastreiche Ausleuchtung wichtig. Eine hohe Leuchtdichte sichert im motorisierten Verkehr die Hinderniserkennung.
  • Umgebungshelligkeit
    Angrenzende Lichtquellen wie Schaufenster, Werbetafeln oder Fassadenbeleuchtungen beeinflussen die Wahrnehmung. Ein gut abgestimmtes Lichtkonzept minimiert störende Lichtwirkungen wie Blendungen und Reflexionen.

Die zentralen Vorgaben für eine Lichtplanung nach Beleuchtungsklassen liefert die DIN EN 13201-1 und die DIN EN 13201 Teile 2 bis 5. Die Normen legen die Anforderungen an eine Straßenbeleuchtung fest und definieren die Bewertungskriterien für unterschiedliche Verkehrswege und Ausleuchtungssituationen.

Straßenleuchten normkonform auswählen: eine Übersicht nach Verkehrsbereichen

Die Wahl der geeigneten Leuchtenarten richtet sich nach der jeweiligen Beleuchtungsklasse gemäß DIN EN 13201-1 sowie DIN EN 13201 Teile 2 bis 5. Die folgende Übersicht veranschaulicht typische Beleuchtungsszenarien im öffentlichen Raum mit den entsprechenden Straßenleuchten.

M-Klasse – Motorisierter Verkehr

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Diese Klasse gilt für Straßen mit Geschwindigkeiten über 50 km/h – etwa Hauptverkehrsstraßen, Landstraßen und Autobahnen. Sie ist für Bereiche mit hohem Fahrzeugaufkommen konzipiert und fordert eine gleichmäßige Ausleuchtung bei hoher Leuchtdichte sowie effektiver Blendungsbegrenzung. Hier werden normalerweise folgende Straßenleuchten eingesetzt:

  • Mastaufsatzleuchten
    Standardlösung für Haupt- und Nebenstraßen mit gleichmäßiger Lichtstärkeverteilung.
  • Mastansatzleuchten
    Seitlich montierte Leuchten für gezielte Lichtlenkung auf Fahrbahnen.
  • Hängeleuchten (Überspannungsleuchten)
    Ideal bei breiten Straßen oder Kreuzungen mit symmetrischer Ausleuchtung.
  • Großflächenleuchten
    Für Parkplätze, Raststätten oder Busbahnhöfe mit hohem Verkehrsaufkommen.

P-Klasse – Fußgänger- und Langsamfahrbereiche

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Diese Klasse deckt Bereiche mit geringerer Geschwindigkeit bis 50 km/h ab, wie zum Beispiel Wohnstraßen, Gehwege, Radwege, Fußgängerzonen, Parkplätze und Schulhöfe. Hier liegt der Fokus auf blendfreier Beleuchtung, gut erkennbaren Wegen und einer angenehmen Lichtatmosphäre. Zur Anwendung kommen in der Regel die folgenden Leuchtenarten:

  • Pollerleuchten
    Bieten eine blendfreie Ausleuchtung für Gehwege und Grünanlagen.
  • Lichtstelen
    Moderne Lichtlösungen für Fußgängerzonen und öffentliche Plätze.
  • Wegeleuchten
    Optimal geeignet für Gehwege bei gleichmäßiger Lichtlenkung.
  • Bodeneinbauleuchten
    Dienen als Orientierungsbeleuchtung oder zur Akzentuierung von Wegen.

C-Klasse – Konfliktzonen

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In komplexen Verkehrsbereichen wie Kreuzungen, Kreisverkehren und Einmündungen kommen die C-Klassen zum Einsatz. Hier treffen verschiedene Verkehrsteilnehmer aufeinander – etwa Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer. Dadurch steigen die Anforderungen an Sichtbarkeit, Entblendung und Ausleuchtung. Typischerweise kommen die folgenden Straßenleuchten zum Einsatz:

  • Hängeleuchten
    Bieten eine gleichmäßige, zentrale Ausleuchtung aus großer Höhe.
  • Mastaufsatzleuchten
    Für eine gleichmäßige Lichtstärkeverteilung aus zentraler Position.
  • Leuchten für Fußgängerüberwege
    Zum sicheren Überqueren von Straßen mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung.
  • Säulenleuchten
    Die niedrigere Alternative zu Mastleuchten ideal geeignet für Einmündungen.

Bessere Orientierung und weniger Unfälle – Lichtlösungen für Risikobereiche

Die Straßenbeleuchtung muss sich flexibel an unterschiedliche Anforderungen im öffentlichen Raum anpassen. Abhängig von Nutzung, Verkehrsaufkommen und Aufenthaltsqualität sind differenzierte Lichtlösungen gefragt, die sowohl die Sichtverhältnisse verbessern als auch das subjektive Sicherheitsgefühl stärken.

Grundlage für die normgerechte Umsetzung bilden die einschlägigen Regelwerke wie DIN EN 13201-1, DIN EN 13201 Teile 2 bis 5, DIN EN 12464-2 sowie DIN 67523. Sie sorgen für verkehrssichere, energieeffiziente und umweltverträgliche Beleuchtungslösungen.

Konfliktzonen optimal ausleuchten mit effizienten Lichtkonzepten

Knotenpunkte wie Kreuzungen, Kreisverkehre und Einmündungen stellen erhöhte Anforderungen an die Straßenbeleuchtung, da hier verschiedene Verkehrsteilnehmer aufeinandertreffen. Eine hohe horizontale Beleuchtungsstärke ist entscheidend, um alle Personen und Fahrzeuge frühzeitig erkennbar zu machen.

Zudem muss sichergestellt sein, dass sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln klar und sicher erkannt werden können. Lichtlösungen mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung und optimierter Entblendung verhindern Schatten und Blendeffekte, die die Wahrnehmung stören können.

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Fußgängerüberwege deutlich sichtbar machen durch gezieltes Licht

Gemäß DIN 67523 sind Fußgängerüberwege mit speziellen Zusatzleuchten auszustatten, die über einen erhöhten vertikalen Lichtanteil verfügen. Dadurch werden Fußgänger bereits auf den Warteflächen und beim Betreten der Fahrbahn deutlich erkannt.

Die vertikale Beleuchtungsstärke muss dabei mindestens 30 Lux betragen. Die asymmetrische Lichtstärkeverteilung lenkt das Licht in die Annäherungsrichtung des Fahrzeugverkehrs, sodass Autofahrer Personen frühzeitig erkennen können. Entscheidend ist eine gleichmäßige Ausleuchtung, um abrupte Hell-Dunkel-Kontraste zu vermeiden.

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Radwege blendfrei gestalten für eine sichere Orientierung

Für die risikofreie Nutzung von Fahrradwegen muss eine homogene und breitstrahlende Lichtstärkeverteilung nach DIN EN 13201 gegeben sein, um Dunkelzonen zu vermeiden. Abhängig von der Umgebung und dem Verkehrsaufkommen liegt die erforderliche horizontale Beleuchtungsstärke zwischen 2 und 15 Lux.

Im Bewertungsfeld sind mindestens 0,6 bis 3 Lux notwendig, um Hindernisse zuverlässig und frühzeitig sichtbar zu machen. Eine gerichtete Lichtstärkeverteilung sorgt für eine blendfreie Ausleuchtung der Fahrbahn und reduziert gezielt Streulichtabstrahlung auf angrenzende Bereiche.

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Fußgängerzonen und urbane Plätze in das richtige Licht setzen

Die Beleuchtung von Fußgängerbereichen und Plätzen sollte eine mittlere Beleuchtungsstärke von 2 bis 20 Lux sicherstellen mit Mindestwerten von 0,6 bis 5 Lux. Dabei optimiert eine halbzylindrische Beleuchtungsstärke von 0,5 bis 5 Lux die Gesichtserkennung und erhöht das persönliche Sicherheitsempfinden.

Warmweißes Licht (2700 bis 3000 Kelvin) reduziert Blendung, verbessert die Farbwahrnehmung und unterstützt den Insektenschutz. Treppen erfordern 5 bis 100 Lux – abhängig von der Nutzung und Frequentierung. Die Planung erfolgt gemäß DIN EN 13201 Teile 2 bis 5.

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Parkflächen effizient und fachgerecht beleuchten für mehr Sicherheit

Für Parkplatzflächen gelten die Normen DIN EN 12464-2 und DIN EN 13201 Teile 2 bis 5. Dabei variiert die erforderliche Beleuchtungsstärke je nach tatsächlicher Verkehrsstärke zwischen 5 und 20 Lux, während in Be- und Entladezonen höhere Werte notwendig sind.

Eine Gleichmäßigkeit von mindestens 0,25 bis 0,40 sorgt für eine homogene Ausleuchtung ohne extreme Helligkeitsunterschiede. Eine halbzylindrische Beleuchtungsstärke von 1,5 bis 5 Lux optimiert die Gesichtserkennung und eine zielgerichtete Lichtlenkung minimiert Blendung für Autofahrer und Fußgänger.

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Grünanlagen und Parks mit naturnaher Ausleuchtung erlebbar machen

Sicherheit und Orientierung in Parks und Grünflächen erfordern ein Lichtkonzept, das unnötige Lichtverschmutzung vermeidet. Laut DIN EN 13201 Teile 2 bis 5 sollte die Beleuchtungsstärke bedarfsgerecht zwischen 2 und 15 Lux liegen, wobei der Fokus auf einer sanften, homogenen Lichtverteilung liegt.

Eine warmweiße Lichtfarbe eignet sich ideal, um Wege zu markieren, während Akzentbeleuchtung für architektonische oder natürliche Highlights genutzt wird. Zudem müssen nachtaktive Tiere durch abgeschirmte Leuchten und eine zielgerichtete Lichtlenkung geschützt werden​.

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Smarte Steuerung: Effizienz steigern durch intelligente Lichtmanagementsysteme

Auch in der modernen LED-Straßenbeleuchtung gewinnen vernetzte und bedarfsgesteuerte Lichtsteuerungssysteme zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen eine zweckmäßige, energieeffiziente und umweltfreundliche Beleuchtung. Denn sie stellen Licht nur dann und dort bereit, wo es tatsächlich benötigt wird.

Besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie Fußgängerüberwegen und Kreuzungen verbessert eine adaptive Straßenbeleuchtung die Sicherheit und senkt gleichzeitig die Betriebskosten. Dabei wird zwischen verschiedenen dynamischen Lichtsystemen unterschieden, die je nach Einsatzgebiet die Ausleuchtung an Verkehrsflüsse, Wetterverhältnisse oder spezifische Nutzungsmuster anpassen.

Präsenzgesteuertes Licht

Mithilfe von Bewegungssensoren oder kamerabasierten Systemen passt sich die LED-Straßenbeleuchtung automatisch an. Auf wenig frequentierten Straßen oder in Parks wird das Licht erst bei Annäherung von Fußgängern oder Fahrzeugen intensiviert und anschließend wieder reduziert. Dies spart bis zu 80 % Energie und verlängert die Lebensdauer der Leuchten​.

Tageslichtabhängige Steuerung

Sensoren erfassen die Umgebungshelligkeit in Echtzeit und regeln die Beleuchtungsstärke entsprechend. Bei ausreichendem Tageslicht wird der Kunstlichtanteil reduziert, während er bei Dämmerung oder schlechten Wetterbedingungen automatisch erhöht wird. Dadurch wird eine gleichmäßigere Ausleuchtung sichergestellt, ohne unnötige Energie zu verbrauchen.

Zentrale Fernüberwachung und -wartung

Über IoT-gestützte Lichtmanagementsysteme lassen sich LED-Straßenleuchten aus der Ferne überwachen, steuern und warten. Fehler werden frühzeitig erkannt, sodass Wartungsmaßnahmen zeitnah durchgeführt werden können, bevor es zu Ausfällen kommt. Dies senkt die Betriebskosten um bis zu 50 % und verbessert die Verfügbarkeit der Beleuchtungsinfrastruktur​.

Integration in Smart-City-Konzepte

Eine smarte LED-Straßenbeleuchtung lässt sich mit städtischen Infrastrukturen wie Verkehrsleitsystemen, Umweltmonitoring oder Parkplatzmanagement vernetzen. So wird die Lichtintensität automatisch dem Verkehrsaufkommen angepasst und Umweltdaten in Echtzeit erfasst. LoRaWAN-kompatible Steuerungssysteme (Long Range Wide Area Network) ermöglichen eine flexible Erweiterung und Nachrüstung.


Beleuchtung im Einklang mit der Natur – Nachhaltigkeit durch zukunftsweisende Technologien

Eine nachhaltige Beleuchtung setzt auf moderne LED-Technologien und ressourcenschonende Materialien. In Kombination mit einer bedarfsgerechten Lichtsteuerung lassen sich Energieverbrauch und Umweltbelastung wirksam reduzieren. Zudem basieren zukunftsorientierte Lichtlösungen auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Dabei kommen langlebige, reparaturfreundliche Komponenten zum Einsatz, die sich einfach warten und flexibel nachrüsten lassen. Modulare Systeme ermöglichen Upgrades, ohne die gesamte Leuchte austauschen zu müssen. Zudem empfiehlt es sich, recycelbare Materialien zu wählen, die in eine nachhaltige Wertschöpfungskette eingebunden werden können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Das Zusammenspiel von LED-Technologie mit intelligenten Lichtmanagementsystemen ermöglicht Einsparungen von bis zu 80% gegenüber Leuchten mit konventioneller Technik. Besonders effizient und nachhaltig sind Solarleuchten, die unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Ein integriertes Solarmodul wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um, die in leistungsstarken Lithium-Ionen-Akkus gespeichert wird. Bei Dämmerung aktiviert sich die LED-Leuchte, die den gespeicherten Strom nutzt, während dynamische Steuerungssysteme den Betrieb durch Dämmerungssensoren und Bewegungsmelder optimieren.

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Solarleuchten bieten zudem eine zuverlässige Alternative in abgelegenen oder infrastrukturell schwer erschließbaren Gebieten, da sie ohne aufwendige Verkabelung installiert werden können. Darüber hinaus reduziert ihre autarke Betriebsweise nicht nur Installations- und Wartungskosten, sondern erhöht ebenfalls die Versorgungssicherheit. Denn die Leuchten bleiben selbst bei Netzausfällen funktionsfähig. Durch die Integration moderner Solarleuchten mit smarter Steuerungstechnik wird eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Lichtlösung geschaffen, die sowohl Umwelt als auch Betriebskosten schont.

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