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Warmwasserbereitung nach Maß – Durchlauferhitzer, Warmwasserspeicher & Co.

Haustechnik
04.10.2018

Unter „Warmwasser“ versteht der Experte Trink- oder Brauchwasser, das üblicherweise auf 30 Grad Celsius bis 60 Grad Celsius erwärmt wurde. Wasser mit einer Wärme, die über diesen Temperaturen liegt, nennt der Fachmann „Heißwasser“.  In der Vergangenheit war es keine Selbstverständlichkeit, dass alle deutschen Haushalte jederzeit über fließendes, warmes Wasser verfügen konnten. Denn bis weit ins 20. Jahrhundert war das für viele private Haushalte ein echter Luxus. Ein wahrer Fortschritt bestand daher in der Einführung der mit Stadtgas erhitzten oder elektrischen Durchlauferhitzer. Dies waren die Vorläufer unserer heutigen automatisierten und damit sehr komfortablen Systeme. Als Laie ist nicht immer ganz einfach das passende System für Ihre Bedürfnisse zu finden. In den folgenden Ausführungen möchten wir Ihnen einen Überblick über das Thema zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung verschaffen.

Inhaltsverzeichnis und Quicklinks

Zentrale Warmwasserbereitung versus dezentrale Warmwasseraufbereitung

Ob für Sie eine zentrale oder dezentrale Lösung im Bereich der Warmwasseraufbereitung die geeignete Antwort ist, hängt von der jeweiligen Immobilie ab. Die zentrale Aufbereitung ist beispielsweise ein Speicher im Keller. Dezentrale Anlagen, zum Beispiel in Form eines Warmwasserboilers, befinden sich in den jeweiligen Wohnungen.

 

Die zentrale Warmwasseraufbereitung

  • zentrale Wasserbereitung - Heizung© gcpics #63741698 - Fotolia.com

Zur zentralen Warmwasseraufbereitung dienen fest installierte Apparaturen, die mithilfe eines Leitungssystems verschiedene Zapfstellen innerhalb eines Bauwerks speisen. Bei einem solchen Gerät handelt es sich in den meisten Fällen, um die im Keller installierte Heizungsanlage. Im Kessel wird das Wasser erwärmt und in der Regel in einem Speicher bereitgehalten. Die Verteilung im Gebäude geschieht über zwei getrennte Leitungsnetze und zwar eines für warmes sowie eines für kaltes Wasser. Die Energie wird in zweifacher Hinsicht genutzt, nämlich für die Warmwassergewinnung sowie zur Erwärmung des Heizkreislaufes. Dadurch sind die Kosten zur Gewinnung von Warmwasser meist geringer, als dies bei einer dezentralen Warmwasserbereitung der Fall ist. Anders als bei dezentralen Warmwasseraufbereitungssystemen können bei der zentralen Art der Aufbereitung, neben Strom sowie fossilen Energieträgern, ebenso erneuerbare und klimaschonende Energien wie zum Beispiel Holzpellets genutzt werden. Jedoch ist der Eigentümer einer solchen zentralen Installation immer von dem Energieträger abhängig, den er auch für die Heizung verwendet. Sollten Sie sich mit dem Gedanken der Neuinstallation einer zentralen Warmwasseraufbereitung tragen, besteht die Möglichkeit, regenerative Wärmequellen, wie beispielsweise eine Solarthermie-Anlage oder eine Wärmepumpe zu integrieren, um die CO2- Emissionen und die Betriebskosten zu minimieren.

 

Die Vorteile einer solchen Lösung für Sie auf einen Blick:

  • Sie haben geringere Kosten als bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung aufgrund der gemeinsamen Nutzung der Anlage für warmes Nutzwasser und die Heizung
  • Die Anlage verfügt über einen großen Speicher, da mehrere Zapfstellen gleichzeitig mit warmem Wasser versorgt werden können
  • Gleichbleibende Wassertemperatur
  • Die zentrale Wasseraufbereitung kann mit dem Einsatz erneuerbaren Energien kombiniert werden.

 

Die Nachteile:

  • Die zentrale Lösung ist sehr platzintensiv
  • Es besteht die Gefahr der Keimbildung, beispielsweise von Legionellen.
  • Energieverluste sowie Leitungsverluste
  • Falls die Heizanlage abgeschaltet ist, benötigt sie danach eine Zeit zum Aufheizen bis wieder warmes Wasser zur Verfügung steht.

 

Die dezentrale Warmwasserbereitung

  • dezentrale Warmwasserbereitung - Warmwasserboiler© alexlmx #170362087 - Fotolia.com

Bei dieser Variante stehen Ihnen mehrere Gerätearten zur Verfügung. Gängig sind in diesem Zusammenhang Heizthermen, Durchlauferhitzer sowie der Warmwasserboiler. Die Energiequellen sind häufig Strom oder Gas. Sofern von der bautechnischen Seite hinsichtlich der Zuführung möglich, sollten Sie den Warmwasseraufbereiter mit Gas an jeder Zapfstelle wählen, da dies die wirtschaftlichste Lösung ist. Falls diese Nutzung keine Option ist, dann sind elektrisch betriebene Geräte die Alternative. Der absolute Vorteil einer solchen Warmwasseraufbereitung ist, dass das Wasser dort erwärmt wird, wo Sie es benötigen, und zwar direkt an den einzelnen Zapfstellen. Auch wird nur so viel Wasser erwärmt, wie Sie gerade brauchen. Nachteilig dagegen sind die Energiekosten, die bei jedem Erwärmungsvorgang entstehen. Durchlauferhitzer sind hier äußerst beliebt. 

 

Varianten der dezentralen Warmwasserbereitung

Art der Warmwasserbereitung Funktionsweise
elektronische Durchlauferhitzer Er ermittelt die Temperatur im Zulauf, wobei die Elektronik nach dem eingestellten Sollwert die Heizungsleistung stufenlos über fest programmierte Werte zuschaltet.

hydraulische Durchlauferhitzer

Bei dem hydraulischen Gerät wird dagegen die Leistung der Heizung über die Durchflussmenge sowie den Wasserdruck zweistufig zugeschaltet. Der Nachteil ist, dass es bei Schwankungen des Drucks im Leitungsnetz zu Veränderungen innerhalb der Warmwassertemperaturen kommen kann. 
Warmwasserspeicher

Der Warmwasserspeicher speichert warmes Wasser und hält es für die spätere Nutzung bereit. Dieses Gerät wird auch Brauch- und Trinkwasserspeicher oder Pufferspeicher genannt.

Elektro-Boiler

Der elektrische Boiler nutzt Strom zur Erhitzung kalten Wassers. Dieses Wasser ist besonders heiß, so dass es sinnvoll ist, zur Vermeidung von Verbrennungen, eine Mischbatterie an der Abnahmestelle einzusetzen.

 

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Was Sie bei der Anschaffung oder dem Austausch einer Warmwasserbereitungsanlage beachten sollten?

  • Warmwasserbereitung Installateur© Alexander Raths #62687917 – Fotolia.com

Generell raten wir Ihnen immer, bei einer solchen Entscheidung einen fachlich versierten Handwerker zu konsultieren, der Ihnen mit Rat und Tat kompetent zur Seite steht. Weiterhin kommt es darauf an, ob es sich bei dem Gebäude um einen Alt- oder Neubau handelt. Natürlich sollten Sie auch überschlagen, wie viel Warmwasser Sie und etwaige weitere Personen benötigen. Ebenso ist die Anzahl der Zapfstellen zu beachten, die mit Warmwasser versorgt werden sollen.