Bürobeleuchtung – das richtige Licht für den modernen, ergonomischen Arbeitsplatz

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Inhaltsverzeichnis und Quicklinks

Grundlagen einer durchdachten Bürobeleuchtung

So schaffen Sie optimale Lichtverhältnisse

Bei einer guten Bürobeleuchtung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die im Zusammenspiel ein bedarfsgerechtes und nutzerorientiertes Licht erzeugen. Von der Verteilung des Lichts über die Vermeidung von Blendung bis hin zur Wahl der richtigen Lichtfarbe sollten Beleuchtungslösungen sorgfältig geplant und individuell auf die jeweiligen Arbeitsplätze abgestimmt sein.

Dabei greifen nicht nur ergonomische Überlegungen, sondern auch gesetzliche Vorgaben wie die DIN EN 12464-1, die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV §3) und die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.4). Ebenso veröffentlicht die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung mit der DGUV Information 215-442 weitere konkrete Richtlinien.

Diese Regelwerke gewährleisten, dass eine Beleuchtung optimal angepasst, sicher und energieeffizient gestaltet ist.

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Gütemerkmale einer guten Bürobeleuchtung:

  • Beleuchtungsstärke (min. 500 Lux)
  • Blendfreiheit
  • Leuchtdichteverteilung
  • Lichtfarbe (neutralweißes Licht)
  • Farbwiedergabe (CRI von min. 80 Ra.)
  • Flimmerfreiheit
  • Ergonomische Lichtrichtung
  • Tageslichtintegration

Ergonomische Bürobeleuchtung: technische Parameter, die den Unterschied machen

Bei der Planung eines Lichtkonzepts für Arbeitsbereiche sollten vier zentrale Aspekte berücksichtigt werden. Sie bilden zusammen die Grundlage für eine Beleuchtung, die sowohl funktional überzeugt als auch arbeitsplatzgerecht ist. Neben diesen grundlegenden Aspekten der Bürobeleuchtung kommen technische Parameter wie Beleuchtungsstärke, Lichtfarbe und Blendfreiheit ins Spiel. Diese bestimmen, wie effektiv und benutzerfreundlich die Beleuchtung letztlich ist.

Die vier wesentlichen Kriterien für eine durchdachte und bedarfsgerechte Bürobeleuchtung sind:

1. Hoher Anteil an Tageslicht
Natürliches Licht ist die optimale Lichtquelle, da es den Biorhythmus unterstützt und eine angenehme, produktive Arbeitsatmosphäre fördert. In innen liegenden Büros kann eine offene Raumgestaltung – beispielsweise durch den Einsatz von Glaswänden oder großflächigen Fensterfronten – dazu beitragen, Tageslicht tief in den Raum zu lenken.

2. Gleichmäßig verteilte Deckenbeleuchtung
Eine helle Grundbeleuchtung gewährleistet eine gleichmäßige und flächendeckende Ausleuchtung des gesamten Büros, sodass es zu keinen störenden Helligkeitsunterschieden oder dunklen Bereichen im Raum kommt. Gut positionierte Lichtquellen verhindern Schattenbildung und gewährleisten eine harmonische Lichtverteilung.

3. Direkte Arbeitsplatzbeleuchtung
Zusätzliche Lichtquellen, etwa über dem Schreibtisch, stellen eine individuell steuerbare Ausleuchtung des Arbeitsbereichs sicher und bieten gezieltes Licht für spezifische Aufgaben. Dabei sollte das Licht blendfrei sein und weder den Monitor des PCs noch die Augen direkt anstrahlen, um Reflexionen und Ermüdung zu vermeiden.

4. Individuelle Schreibtischleuchte
Eine flexibel einstellbare Tischleuchte ermöglicht es Mitarbeitenden, die Beleuchtung ideal an ihre individuellen Bedürfnisse und spezifischen Aufgaben anzupassen – etwa für das Lesen von Dokumenten oder bei der Durchführung von Detailarbeiten. Hier können auch Stehleuchten als zusätzliche Lichtquelle verwendet werden.

Optimale Beleuchtungsstärke für Licht, das Augen entlastet

Bei der Planung eines Lichtkonzepts für Büroräume sollte die Beleuchtungsstärke mitberücksichtigt werden. Sie gibt an, wie viel Licht tatsächlich auf eine Fläche trifft und wird in Lux (lx) angegeben. Diese Lichtintensität kann auch in Lumen pro Quadratmeter gemessen werden. Je nach Art der Tätigkeit gibt es unterschiedliche Anforderungen.

Für allgemeine Bürotätigkeiten wie Lesen oder Schreiben am Computer empfiehlt die DIN EN 12464-1 mindestens 500 Lux. Bei Arbeiten, die Präzision und Detailgenauigkeit erfordern, ist dieser Wert höher angesetzt. Hier können unter Umständen sogar 1000 bis 2000 Lux erforderlich werden, um auch kleinste Details klar erkennbar zu machen und die Sehaufgaben optimal zu unterstützen.

Die optimale Beleuchtungsstärke sollte immer individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt werden. Da Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit mit zunehmendem Alter nachlassen, profitieren ältere Beschäftigte von einer höheren Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz. Auch Mitarbeitende mit Sehbehinderungen oder Sehschwächen benötigen eine speziell angepasste Beleuchtung, die ihre individuellen Anforderungen berücksichtigt.

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Blendung & Reflexion: die unsichtbaren Stressfaktoren im Büro

Zwei der häufigsten Störfaktoren am Arbeitsplatz sind Blendungen und Reflexionen. Dabei wird zwischen Direktblendung und Reflexblendung unterschieden. Direkte Blendung entsteht beispielsweise durch falsch positionierte Büroleuchten oder durch direkte Sonneneinstrahlung. Reflexblendung hingegen tritt auf, wenn Licht von glatten oder spiegelnden Oberflächen wie Glas-Schreibtischen oder Bildschirmen zurückgeworfen wird.

Um die Blendung zu bewerten, wird der sogenannte Unified Glare Rating (UGR) herangezogen – ein genormter Wert, der im Rahmen der DIN EN 12464-1 festgelegt ist. Der UGR gibt an, wie stark eine Lichtquelle blendet. Für Büroumgebungen ist ein UGR-Wert von <19 vorgeschrieben. In weniger kritischen Bereichen wie Verkehrswegen oder Fluren sind höhere Werte bis UGR <25 zulässig.

Blendungen durch Reflexionen werden nicht im UGR-Wert erfasst. Sie sind ein Aspekt der Blendungsbegrenzung insgesamt, bei der die Auswahl von Materialien und die Positionierung der Leuchten eine Rolle spielen. Zusätzlich sollte auf flimmerfreies Licht im Büro geachtet werden, da Flackern die Augen schädigen und die Arbeitsleistung beeinträchtigen kann.

Lichtfarbe richtig einsetzen – für jede Tätigkeit das passende Licht

Neben UGR und Lux zählt die Lichtfarbe, auch Farbtemperatur genannt, zu den zentralen Kriterien einer Arbeitsplatzbeleuchtung. Sie beschreibt die Farbwahrnehmung des Lichts und wird in Kelvin (K) gemessen. Für Büroarbeitsplätze eignet sich vor allem neutralweißes Licht (etwa 4.000 K) und tageslichtweißes Licht (ab 5.300 K). Neutralweißes Licht fördert die Konzentration und Wachheit. Damit eignet es sich ideal für typische Bürotätigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Arbeiten am Bildschirm. Es macht Kontraste gut sichtbar und schafft gleichzeitig eine angenehme Atmosphäre.

Dahingegen verfügt tageslichtweißes Licht über einen höheren Blauanteil und ist dem natürlichen Tageslicht sehr ähnlich. Vor allem bei anspruchsvollen Arbeiten, bei denen Präzision und Farbgenauigkeit gefragt sind, ist diese Farbtemperatur von Vorteil.

Mit einem hohen Rotanteil wirkt warmweißes Licht (2.700 bis 3.300 K) beruhigend. Daher wird es bevorzugt in Pausen- und Aufenthaltsbereichen eingesetzt, da es eine entspannende Atmosphäre schafft. Für Arbeitsplätze ist es weniger geeignet, da es die Konzentration senkt und feine Details schwerer erkennbar macht.

© Stiftung Warentest - Tutorial: Kalt oder warm - welche LED-Lampe für welchen Raum?

Farbwiedergabe: lebendige Farben durch hochwertiges Licht

Ein weiteres Kriterium, das über die Qualität künstlicher Beleuchtung entscheidet, ist die Farbwiedergabe. Sie wird anhand des Farbwiedergabeindex (CRI – Colour Rendering Index) bewertet. Dieser gibt auf einer Skala von 0 bis 100 an, wie naturgetreu Farben unter einer Lichtquelle erscheinen. Dabei entspricht ein Wert von 100 dem Sonnenlicht und steht für eine unverfälschte und vollständige Farbwiedergabe.

Für Büroarbeitsplätze empfiehlt die Arbeitsstättenrichtlinie einen CRI von mindestens 80 Ra, um eine natürliche und augenschonende Farbwiedergabe zu gewährleisten. In Bereichen, in denen Farbwahrnehmung von besonderer Bedeutung ist, etwa in Druckereien, Friseursalons oder in der Textilindustrie, sollten Lichtquellen mit einem CRI von 90 Ra oder höher verwendet werden.

Zudem ist eine hochwertige Farbwiedergabe entscheidend, um aus einer monotonen, ermüdenden Lichtumgebung eine lebendige und inspirierende Atmosphäre zu schaffen. Sie gewährleistet nicht nur eine präzisere visuelle Wahrnehmung, sondern trägt auch erheblich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei, indem sie die Umgebung natürlicher und harmonischer erscheinen lässt.


Maßgeschneiderte Lichtlösungen: LED-Büroleuchten für jeden Arbeitsplatz

Eine gute Bürobeleuchtung ist auch das Ergebnis einer durchdachten Kombination verschiedener Lichtarten und Leuchtentypen, die jeweils spezielle Anforderungen erfüllen. Sie schafft nicht nur eine angenehme Arbeitsatmosphäre, sondern unterstützt zusätzlich die unterschiedlichen Sehaufgaben am Arbeitsplatz. Von der Grundbeleuchtung, die mit Decken- oder Hängeleuchten für eine gleichmäßige Helligkeit sorgt, bis hin zur direkten Beleuchtung durch Schreibtisch- oder Arbeitsplatzleuchten – jede Lichtquelle hat ihre Aufgabe.

Dabei sind heutige Büroleuchten mit LED-Technologie ausgestattet, die energieeffizient sowie langlebig ist und zudem die Wartungskosten reduziert. Zudem bieten LED-Büroleuchten weitere Vorteile hinsichtlich eines zeitgemäßen Lichtmanagements sowie einer dynamischen und tageslichtabhängigen Lichtsteuerung.

Die große Auswahl an Leuchtentypen und smarten Technologien macht es möglich, Beleuchtungslösungen in Büros zu schaffen, die perfekt auf die Anforderungen jedes Arbeitsplatzes abgestimmt sind.

LED-Deckenleuchten – die perfekte Basis für eine optimale Grundbeleuchtung

LED-Deckenleuchten am Arbeitsplatz - © mast3r #121151887 – Adobe Stock

Deckenleuchten sind die Hauptakteure der Grundbeleuchtung und garantieren eine gleichmäßige, indirekte Ausleuchtung des Raumes. Sie schaffen eine Grundhelligkeit, die die Orientierung unterstützt. Dabei können sie je nach Anforderung entweder fest an einem Punkt installiert oder flexibel in einem Schienensystem integriert werden, was eine vielseitige Lichtgestaltung ermöglicht.

Besonders beliebt in Büros sind LED-Deckenpanels, die das Licht indirekt und blendfrei verteilen. Diese LED-Leuchten eignen sich ideal für Bildschirmarbeitsplätze, da sie dank Diffusoren störende Schattenbildungen und Reflexionen auf Monitoren vermeiden. LED-Deckenpanels gibt es sowohl als Einbau- als auch als Anbauvarianten, sodass sie sich flexibel an verschiedene Raumkonzepte anpassen lassen.

Ob klassisch oder modern – energiesparende LED-Deckenleuchten sowie LED-Panels bilden heute die Grundlage eines durchdachten Beleuchtungskonzepts. Sie können mit direkter Arbeitsplatzbeleuchtung wie Steh- und Schreibtischleuchten ergänzt werden, um eine optimale Lichtqualität zu gewährleisten.

Moderne LED-Pendelleuchten kombinieren Eleganz mit hoher Funktionalität

LED-Pendelleuchten am Arbeitsplatz - © mast3r #121151887 – Adobe Stock

Pendelleuchten vereinen stilvolle Ästhetik mit praktischer Funktionalität. Sie sorgen für eine gleichmäßige, blendfreie Ausleuchtung – unabhängig von der Raumhöhe des Büros. Dank innovativer LED-Technologie sind sie energieeffizient und oft dimmbar, wodurch sie flexibel an verschiedene Anforderungen angepasst werden können.
Höhenverstellbare LED-Pendelleuchten bieten dabei maximale Flexibilität: Wird die Leuchte nach oben gezogen, fördert sie eine weiträumige Ausleuchtung des Raums. Zieht man sie näher an die Arbeitsfläche, entsteht eine punktgenaue Beleuchtung, ideal für konzentrierte Tätigkeiten.

Darüber hinaus tragen die dekorativen LED-Pendelleuchten auch zur Raumgestaltung bei. Mit verschiedenen Designs und Lichtfarben lassen sie sich in nahezu jede Büroumgebung integrieren – von einladenden Lounge-Bereichen bis hin zu klar strukturierten Arbeitsplätzen. Mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem ästhetischen Design sind Pendelleuchten nicht nur ein Lichtspender, sondern auch ein Gestaltungselement, das die Arbeitsumgebung aufwertet.

LED-Stehleuchten und LED-Tischleuchten im Büro – direktes Licht für jede Aufgabe

LED-Tischleuchten und LED-Stehlampen - © mast3r #121151887 – Adobe Stock

An manchen Arbeitsplätzen darf es auch gern mehr sein und dafür werden Steh- und Schreibtischleuchten eingesetzt. Als Ergänzung zur Grundbeleuchtung sorgen sie für eine individuell anpassbare Arbeitsplatzbeleuchtung.

Dabei lassen sich Stehleuchten flexibel überall dort einsetzen, wo zusätzliches Licht benötigt wird – ob als indirektes Raumlicht oder direkte Lichtquelle am Arbeitsplatz. Moderne Modelle mit LED-Leuchtmitteln kombinieren oft beide Funktionen. Ausgerüstet mit CCT-Technologie kann zudem die Farbtemperatur frei gewählt werden. Ein weiterer Vorteil ist ihre Mobilität: Ohne großen Aufwand lassen sich Stehleuchten jederzeit neu positionieren.

Schreibtischleuchten hingegen bieten konzentriertes Licht, das genau dorthin gelenkt werden kann, wo es gebraucht wird. Sie sind ideal für präzise Sehaufgaben wie das Lesen oder Überarbeiten von Dokumenten. Aktuelle Modelle mit LED-Leuchtmitteln bieten blendfreies, dimmbares Licht und lassen sich flexibel ausrichten, um den Anforderungen unterschiedlicher Tätigkeiten gerecht zu werden.

Design trifft Funktion: Akzentbeleuchtung für inspirierende Arbeitsumgebungen

Akzentleuchten im Büro - © mast3r #121151887 – Adobe Stock

Auch in Büros werden gezielte Lichtakzente gesetzt. Sei es, um Räume aufzuwerten, besondere Bereiche hervorzuheben und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Im Gegensatz zur allgemeinen Beleuchtung betont die Akzentbeleuchtung Details wie architektonische Elemente, Wanddekorationen oder Möbel und verleiht Büros, Konferenzräumen sowie Aufenthaltsbereichen eine individuelle Note.

Verschiedene Leuchtentypen eignen sich für die Umsetzung. So spenden Wandleuchten ein indirektes Licht, das eine harmonische Grundstimmung erzeugt. Downlights und Einbauspots beleuchten gezielt Wände, Regale oder Kunstwerke und setzen damit visuelle Highlights. Deckenspots und Schienensysteme bieten maximale Flexibilität, da sie individuell ausgerichtet werden können, um bestimmte Bereiche oder Objekte zu betonen.

Eine durchdachte Akzentbeleuchtung verbindet Funktionalität und Design, sorgt für eine klare Raumaufteilung und fördert eine angenehme, inspirierende Atmosphäre – ideal für produktives Arbeiten, kreative Meetings und entspannte Pausen.

 

Lichtplanung mit Konzept für Büros, die begeistern

Eine professionelle Lichtplanung ist der Schlüssel für eine moderne und funktionale Bürobeleuchtung. Sie verbindet technische Präzision mit gestalterischer Raffinesse, um die individuellen Anforderungen jeden Raums und jeder Tätigkeit optimal zu erfüllen.
Von der Grundbeleuchtung bis hin zu personalisierbaren Lichtlösungen schafft ein durchdachtes Konzept eine harmonische Balance aus Tageslicht, indirekter Beleuchtung und gezielten Lichtakzenten.

Dabei unterscheiden sich die Ansprüche je nach Raumnutzung:

 

Großraumbüros

Offene Bürolandschaften erfordern eine gleichmäßige und leistungsstarke Grundbeleuchtung, die gezielt durch Nutzung von natürlichem Licht ergänzt wird. Um individuelle Bedürfnisse und ergonomische Anforderungen optimal zu erfüllen, sollte jeder Arbeitsplatz zusätzlich mit flexibel einstellbaren Leuchten ausgestattet sein.

Einzelschreibtische

Neben einer ausgewogenen Basisbeleuchtung werden individuell anpassbare Arbeitsplatzleuchten eingesetzt. Flexibel dimmbare Schreibtischleuchten sorgen blendfrei für zielgerichtetes Licht und erfüllen persönliche Anforderungen. Dank LED-Technologie kann die Farbtemperatur der Tätigkeit oder Tageszeit angepasst werden.

Gruppenschreibtische

Für gemeinsame Arbeitsbereiche sind anpassbare Lichtlösungen unerlässlich. Während eine zentrale Grundbeleuchtung den gesamten Tischbereich erhellt, benötigt jeder Arbeitsplatz individuelle Lichtquellen, die unabhängig voneinander reguliert werden können. Ergänzend sorgen Stehleuchten für eine flexible Ausleuchtung.

 

Konferenzräume

Vielseitigkeit ist in Konferenzräumen gefragt. Decken- oder Hängeleuchten sorgen für eine harmonische Basisbeleuchtung des gesamten Raumes. Ergänzend dazu ermöglichen flexibel einstellbare Lichtpunkte und Ambientebeleuchtung die Anpassung auf wechselnde Anforderungen wie Meetings, Präsentationen oder Brainstormings.

Aufenthaltsräume

In Aufenthaltsräumen steht das Wohlbefinden im Vordergrund. Indirekte Beleuchtung durch Deckenleuchten schaffen eine angenehme Grundhelligkeit, die gute Sehbedingungen bietet. Einzelne Lichtakzente oder auch Lichtinseln fördern eine wohnliche und entspannte Atmosphäre. Sie geben großen Räumen Struktur und Charakter.

 

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Intelligente Lichtsteuerungen sorgen für dynamisches Licht in Büros

Moderne Lichttechnik verändert grundlegend die Art und Weise, wie Licht in Büros, Verwaltung und anderen Arbeitsumgebungen genutzt wird. Lichtsteuerungen ermöglichen eine dynamische, flexible Anpassung der Beleuchtung an wechselnde Bedingungen und steigern so sowohl Komfort als auch Effizienz. Intelligente Steuerungssysteme bieten dabei zahlreiche innovative Funktionen.

Eine Tageslichtsteuerung passt das künstliche Licht automatisch an die vorhandene natürliche Helligkeit an und schafft ideale Lichtverhältnisse bei minimalem Energieverbrauch. Zudem aktivieren Präsenzsensoren die Beleuchtung nur dann, wenn Personen den Raum betreten, und schalten sie bei Verlassen wieder aus – eine praktische Lösung zur Optimierung der Energieeffizienz. Zusätzlich ermöglichen Automatisierungsfunktionen, die Beleuchtung zeitgesteuert oder bedarfsorientiert zu regulieren.

Eine intelligente Lichtsteuerung wird durch fortschrittliche Technologien unterstützt:

DALI

(Digital Addressable Lighting Interface):

  • Ermöglicht die präzise Steuerung einzelner Leuchten oder Lichtgruppen
  • Unterstützt die individuelle Anpassung von Helligkeit und Lichtszenen
  • Fördert eine flexible und bedarfsgerechte Lichtplanung

KNX

(weltweiter Standard für Gebäudeautomation):

  • Verknüpft Beleuchtungssysteme mit anderen Gebäudefunktionen wie Klima, Beschattung oder Sicherheit.
  • Bietet eine nahtlose Integration für eine ganzheitliche Gebäudeautomation.
  • Erhöht die Effizienz und verbessert den Komfort durch zentrale Steuerung.

IoT-Lösungen

(Internet of Things):

  • Integrieren die Beleuchtung in cloudbasierte Plattformen.
  • Ermöglichen die Fernsteuerung und Optimierung der Lichtsysteme.
  • Stellen wertvolle Daten für Effizienzanalysen und vorausschauende Wartung bereit.

Damit wird die smarte Lichtsteuerung zu einem integralen Bestandteil eines intelligenten Gebäudemanagements, da sie eine intelligente, vernetzte Infrastruktur schafft. Der Nutzen liegt auf der Hand: Durch präzise Steuerung und automatisierte Anpassung an den tatsächlichen Bedarf lässt sich eine Energieeinsparung bei der Beleuchtung von bis zu 70 Prozent erzielen.

Human Centric Lighting (HCL): Licht im Einklang mit dem menschlichen Biorhythmus

Licht schafft nicht nur die Voraussetzung für gutes Sehen, sondern steuert auch die innere Uhr des Menschen. Es wirkt visuell, biologisch und emotional. Besonders die biologische Wirkung, die den circadianen Rhythmus steuert, spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden.

Hier setzt das Konzept Human Centric Lighting (HCL) an. Es ahmt den natürlichen Tageslichtverlauf in Innenräumen nach und passt die Lichtfarbe der Beleuchtung dynamisch an die Tageszeit an – ideal für Mitarbeitende, die viele Stunden im Büro verbringen. So bringt morgens tageslichtweißes Licht mit hohem Blauanteil Energie und Wachheit, während abends warmweißes, gedimmtes Licht die Melatoninproduktion anregt und eine entspannende Atmosphäre schafft.

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Aktuelle LED-Technologien und dynamische Lichtsteuerungen ermöglichen die Umsetzung des HCL-Konzepts in Unternehmen. Dabei finden die Anpassungen des Lichts durch ein intelligentes Lichtmanagementsystem in diesen vier Dimensionen statt:

Zeit: Die Beleuchtung wird synchron zum natürlichen Tagesrhythmus angepasst, um den biologischen Biorhythmus zu unterstützen.

Stärke: Die Helligkeit variiert bedarfsgerecht – von aktivierendem, intensiven Licht am Morgen bis hin zu sanfter, beruhigender Beleuchtung am Abend.

Lichtfarbe: Dynamische Übergänge zwischen tageslicht- und warmweißem Licht simulieren natürliche Lichtstimmungen wie Sonnenaufgang, Tageslicht und Dämmerung.

Lichtrichtung: Gezielt eingesetzte Lichtverläufe fördern eine natürliche Raumwahrnehmung, mindern Blendungen und erhöhen den visuellen Komfort.

Human Centric Lighting (HCL) wird bereits heute zunehmend in intelligente Gebäudesysteme integriert. Dabei dienen Planungshilfen wie die DIN SPEC 67600 und die DIN SPEC 5031-100 als wichtige Richtlinien. Sie bieten eine fundierte Grundlage für die Gestaltung biologisch wirksamer Beleuchtung.


Bestandsanlagen effizient sanieren: mit LED-Technik aktuelle Standards erfüllen

Das EU-weite Lampenverbot, das schrittweise veraltete Leuchtmittel wie herkömmliche Leuchtstoffröhren aus dem Markt nimmt, zwingt Unternehmen zum Handeln. Der Grund: Ineffiziente Leuchtmittel verbrauchen unnötig Energie, belasten die Umwelt und sind den aktuellen Anforderungen an eine zeitgemäße Bürobeleuchtung nicht mehr gewachsen.
Verabschiedet wurde das Lampenverbot durch die Europäische Union im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie, die auf höhere Energieeffizienz und geringeren Ressourcenverbrauch abzielt. Für viele Unternehmen bedeutet das: Es ist Zeit für eine Sanierung. Denn veraltete Bürolampen wie Rasterleuchten oder ineffiziente Röhren lassen sich problemlos durch moderne LED-Alternativen ersetzen.

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Dabei sind LED-Panels und LED-Deckenleuchten heute die bevorzugten Produkte, um bestehende Beleuchtungssysteme zu modernisieren. Sie bieten deutlich höhere Lumen-Werte, eine lange Lebensdauer und schaffen blendfreies Licht (UGR <19) für optimale Sehbedingungen.
Während frühere Bürolampen viel Energie verschwendeten, sorgen LEDs für erheblich mehr Effizienz bei minimalem Verbrauch. Auch die Integration von Tageslicht in Kombination mit intelligenten Lichtsteuerungen verbessert die Lichtqualität und spart zusätzlich Energie.

Zudem profitieren Unternehmen bei der Sanierung von kurzen Lieferzeiten der Beleuchtungsprodukte und erhalten zeitnah eine Lösung, die den heutigen Ansprüchen an Licht und Ergonomie gerecht wird. Die Umstellung auf LED-Büroleuchten ist damit nicht nur eine notwendige Reaktion auf das Lampenverbot, sondern auch eine zukunftsweisende Investition in die Produktivität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.


Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass moderne Bürobeleuchtung eine gelungene Symbiose aus Funktionalität und Innovation darstellt. Sie bildet einen zentralen Pfeiler für die Produktivität und Gesundheit der Mitarbeitenden sowie für eine klimaschonende Nachhaltigkeit. Künftige Entwicklungen – wie der Einsatz künstlicher Intelligenz und die Integration nachhaltiger Materialien – werden die Lichttechnik weiter transformieren und noch effizientere sowie umweltfreundlichere Lösungen hervorbringen. Die Bürobeleuchtung von morgen ist smart, ressourcenschonend und konsequent auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet – ein echter Mehrwert für Unternehmen und für die Umwelt.

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Glossar Fachwörter Bürobeleuchtung

Akzentbeleuchtung: Zielgerichtetes Licht, das bestimmte Bereiche oder Objekte hervorhebt.

Blendfreiheit (UGR): Einheit zur Bewertung der Blendung; ein UGR-Wert <19 ist ideal für Arbeitsplätze, um die Augen zu entlasten.

CCT (Correlated Color Temperature): Maß für die Farbtemperatur einer Lichtquelle, gibt an, wie warm oder kalt das Licht wahrgenommen wird.

CRI (Farbwiedergabeindex): Bewertet die Qualität der Farbwiedergabe einer Lichtquelle auf einer Skala von 0 bis 100.

DALI (Digital Addressable Lighting Interface): Steuerungsprotokoll für Lichtsysteme, das die Regelung von Helligkeit und Farbtemperatur ermöglicht.

Direkte Beleuchtung: Licht, das gezielt auf eine Fläche oder einen Arbeitsbereich gerichtet ist.

Dynamische Beleuchtung: Lichtlösungen, die Helligkeit und Farbtemperatur im Verlauf des Tages anpassen, um den natürlichen Rhythmus zu unterstützen.

Grundbeleuchtung: Allgemeinbeleuchtung, die eine gleichmäßige Helligkeit im gesamten Raum erzeugt.

HCL (Human Centric Lighting): Beleuchtungskonzept, das den Tageslichtverlauf simuliert und den Biorhythmus unterstützt.

Indirekte Beleuchtung: Licht, das über Reflexion an Decken oder Wänden weich und gleichmäßig verteilt wird.

Kelvin (Farbtemperatur): Maßeinheit der Farbtemperatur, gibt an, ob das Licht warm (2.700–3.300 K), neutralweiß (3.300–5.300 K) oder tageslichtweiß (>5.300 K) ist.

LED-Technologie: Energieeffiziente Lichtquelle mit langer Lebensdauer und flexiblen Einsatzmöglichkeiten.

Leuchtdichteverteilung: Verteilung der Helligkeit auf verschiedenen Flächen, entscheidend für Blendfreiheit und Kontraste.

Leuchten: Sammelbegriff für technische Beleuchtungskörper, die Lichtquellen wie LEDs oder Leuchtstoffröhren enthalten und gezielt Licht abgeben.

Leuchtmittel: Sammelbegriff für alle Lichtquellen, wie Glühlampen, LEDs, Leuchtstoffröhren oder Halogenlampen.

Lichtfarbe: Beschreibt die Farbtemperatur des Lichts (z. B. warmweiß, neutralweiß, tageslichtweiß).

Lichtmanagementsystem: Intelligente Steuerung von Lichtsystemen, um Energie zu sparen und Komfort zu erhöhen.

Lichtzonen: Unterteilung des Büros in verschiedene Bereiche mit spezifischen Lichtanforderungen, z. B. Arbeitsplätze, Besprechungsräume oder Verkehrswege.

Lumen (lm): Einheit des Lichtstroms, beschreibt die gesamte sichtbare Lichtmenge, die von einer Lichtquelle abgestrahlt wird.

Lux: Einheit der Beleuchtungsstärke, misst die Lichtintensität, die auf eine Fläche trifft.

UGR (Unified Glare Rating): Einheit zur Bewertung der Blendung; ein UGR-Wert <19 ist ideal für Bildschirmarbeitsplätze.



Weiterführende Literatur und Bücher zum Thema Beleuchtung und Lichttechnik:

1. Beleuchtungstechnik für Praktiker von Hans Rudolf Ris
(Grundlagen Lichtquellen, Leuchten, Planung, Messung)

2. LED-Beleuchtungstechnik von Uwe Slabke
(Grundwissen für Planung, Auswahl und Installation)

3. Beleuchtungstechnik von Roland Baer, Meike Barfuss, Dirk Seifert
(Grundlagen)

4. Beleuchtung in Innenräumen von Tran Quoc Khanh, Peter Bodrogi, Trinh Quang Vinh
(Human Centric Integrative Lighting: Technologie, Wahrnehmung, nichtvisuelle Effekte)

5. Licht, Natur, Architektur von Ulrike Brandi
(Ganzheitliche Lichtplanung verstehen und anwenden)

6. Basics Haustechnik Lichtplanung von Roman Skowranek