Warmwasserbereitung nach Maß – Durchlauferhitzer, Warmwasserspeicher & Co.
Unter „Warmwasser“ versteht der Experte Trink- oder Brauchwasser, das üblicherweise auf 30 Grad Celsius bis 60 Grad Celsius erwärmt wurde. Wasser mit einer Wärme, die über diesen Temperaturen liegt, nennt der Fachmann „Heißwasser“. In der Vergangenheit war es keine Selbstverständlichkeit, dass alle deutschen Haushalte jederzeit über fließendes, warmes Wasser verfügen konnten. Denn bis weit ins 20. Jahrhundert war das für viele private Haushalte ein echter Luxus. Ein wahrer Fortschritt bestand daher in der Einführung der mit Stadtgas erhitzten oder elektrischen Durchlauferhitzer. Dies waren die Vorläufer unserer heutigen automatisierten und damit sehr komfortablen Systeme. Als Laie ist nicht immer ganz einfach das passende System für Ihre Bedürfnisse zu finden. In den folgenden Ausführungen möchten wir Ihnen einen Überblick über das Thema zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung verschaffen.
Inhaltsverzeichnis und Quicklinks
Zentrale Warmwasserbereitung versus dezentrale Warmwasseraufbereitung
Ob für Sie eine zentrale oder dezentrale Lösung im Bereich der Warmwasseraufbereitung die geeignete Antwort ist, hängt von der jeweiligen Immobilie ab. Die zentrale Aufbereitung ist beispielsweise ein Speicher im Keller. Dezentrale Anlagen, zum Beispiel in Form eines Warmwasserboilers, befinden sich in den jeweiligen Wohnungen.
Die zentrale Warmwasseraufbereitung
© gcpics #63741698 - Fotolia.com
Zur zentralen Warmwasseraufbereitung dienen fest installierte Apparaturen, die mithilfe eines Leitungssystems verschiedene Zapfstellen innerhalb eines Bauwerks speisen. Bei einem solchen Gerät handelt es sich in den meisten Fällen, um die im Keller installierte Heizungsanlage. Im Kessel wird das Wasser erwärmt und in der Regel in einem Speicher bereitgehalten. Die Verteilung im Gebäude geschieht über zwei getrennte Leitungsnetze und zwar eines für warmes sowie eines für kaltes Wasser. Die Energie wird in zweifacher Hinsicht genutzt, nämlich für die Warmwassergewinnung sowie zur Erwärmung des Heizkreislaufes. Dadurch sind die Kosten zur Gewinnung von Warmwasser meist geringer, als dies bei einer dezentralen Warmwasserbereitung der Fall ist. Anders als bei dezentralen Warmwasseraufbereitungssystemen können bei der zentralen Art der Aufbereitung, neben Strom sowie fossilen Energieträgern, ebenso erneuerbare und klimaschonende Energien wie zum Beispiel Holzpellets genutzt werden. Jedoch ist der Eigentümer einer solchen zentralen Installation immer von dem Energieträger abhängig, den er auch für die Heizung verwendet. Sollten Sie sich mit dem Gedanken der Neuinstallation einer zentralen Warmwasseraufbereitung tragen, besteht die Möglichkeit, regenerative Wärmequellen, wie beispielsweise eine Solarthermie-Anlage oder eine Wärmepumpe zu integrieren, um die CO2- Emissionen und die Betriebskosten zu minimieren.
Die Vorteile einer solchen Lösung für Sie auf einen Blick:
- Sie haben geringere Kosten als bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung aufgrund der gemeinsamen Nutzung der Anlage für warmes Nutzwasser und die Heizung
- Die Anlage verfügt über einen großen Speicher, da mehrere Zapfstellen gleichzeitig mit warmem Wasser versorgt werden können
- Gleichbleibende Wassertemperatur
- Die zentrale Wasseraufbereitung kann mit dem Einsatz erneuerbaren Energien kombiniert werden.
Die Nachteile:
- Die zentrale Lösung ist sehr platzintensiv
- Es besteht die Gefahr der Keimbildung, beispielsweise von Legionellen.
- Energieverluste sowie Leitungsverluste
- Falls die Heizanlage abgeschaltet ist, benötigt sie danach eine Zeit zum Aufheizen bis wieder warmes Wasser zur Verfügung steht.
Die dezentrale Warmwasserbereitung
© alexlmx #170362087 - Fotolia.com
Bei dieser Variante stehen Ihnen mehrere Gerätearten zur Verfügung. Gängig sind in diesem Zusammenhang Heizthermen, Durchlauferhitzer sowie der Warmwasserboiler. Die Energiequellen sind häufig Strom oder Gas. Sofern von der bautechnischen Seite hinsichtlich der Zuführung möglich, sollten Sie den Warmwasseraufbereiter mit Gas an jeder Zapfstelle wählen, da dies die wirtschaftlichste Lösung ist. Falls diese Nutzung keine Option ist, dann sind elektrisch betriebene Geräte die Alternative. Der absolute Vorteil einer solchen Warmwasseraufbereitung ist, dass das Wasser dort erwärmt wird, wo Sie es benötigen, und zwar direkt an den einzelnen Zapfstellen. Auch wird nur so viel Wasser erwärmt, wie Sie gerade brauchen. Nachteilig dagegen sind die Energiekosten, die bei jedem Erwärmungsvorgang entstehen. Durchlauferhitzer sind hier äußerst beliebt.
Varianten der dezentralen Warmwasserbereitung
| Art der Warmwasserbereitung | Funktionsweise |
| elektronische Durchlauferhitzer | Er ermittelt die Temperatur im Zulauf, wobei die Elektronik nach dem eingestellten Sollwert die Heizungsleistung stufenlos über fest programmierte Werte zuschaltet. |
|
hydraulische Durchlauferhitzer |
Bei dem hydraulischen Gerät wird dagegen die Leistung der Heizung über die Durchflussmenge sowie den Wasserdruck zweistufig zugeschaltet. Der Nachteil ist, dass es bei Schwankungen des Drucks im Leitungsnetz zu Veränderungen innerhalb der Warmwassertemperaturen kommen kann. |
| Warmwasserspeicher |
Der Warmwasserspeicher speichert warmes Wasser und hält es für die spätere Nutzung bereit. Dieses Gerät wird auch Brauch- und Trinkwasserspeicher oder Pufferspeicher genannt. |
| Elektro-Boiler |
Der elektrische Boiler nutzt Strom zur Erhitzung kalten Wassers. Dieses Wasser ist besonders heiß, so dass es sinnvoll ist, zur Vermeidung von Verbrennungen, eine Mischbatterie an der Abnahmestelle einzusetzen. |
Was Sie bei der Anschaffung oder dem Austausch einer Warmwasserbereitungsanlage beachten sollten?
© Alexander Raths #62687917 – Fotolia.com
Generell raten wir Ihnen immer, bei einer solchen Entscheidung einen fachlich versierten Handwerker zu konsultieren, der Ihnen mit Rat und Tat kompetent zur Seite steht. Weiterhin kommt es darauf an, ob es sich bei dem Gebäude um einen Alt- oder Neubau handelt. Natürlich sollten Sie auch überschlagen, wie viel Warmwasser Sie und etwaige weitere Personen benötigen. Ebenso ist die Anzahl der Zapfstellen zu beachten, die mit Warmwasser versorgt werden sollen.
FAQ zu Warmwasserbereitung nach Maß – Durchlauferhitzer, Warmwasserspeicher & Co.
- Zentrale oder dezentrale Warmwasserbereitung – Was ist sinnvoller?
Ob ein zentrales oder dezentrales System wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist, hängt im Wesentlichen von Gebäudegröße, Leitungsführung, bestehender Heiztechnik und dem individuellen Warmwasserbedarf ab.
Zentrale Warmwasserbereitung eignet sich besonders, wenn:
- die Leitungswege kurz und effizient gestaltet sind.
- mehrere Entnahmestellen gleichzeitig mit Warmwasser versorgt werden müssen.
- eine Solarthermieanlage oder Wärmepumpe zur Trinkwassererwärmung genutzt wird.
- bereits eine Heizungsanlage mit Speicher vorhanden ist (z.B. Gas-, Öl- oder Fernwärmesystem, Wärmepumpe).
Dezentrale Warmwasserbereitung ist vorteilhaft, wenn:
- einzelne Entnahmestellen nur gelegentlich genutzt werden.
- Zapfstellen weit auseinander liegen (z.B. Dachgeschoss, Einliegerwohnung, Anbau).
- kein zentrales Heizsystem vorhanden ist oder der Warmwasserbedarf sehr gering ausfällt.
Zentrale Systeme punkten bei hohem Bedarf und kompaktem Leitungsnetz, während dezentrale Lösungen ihre Stärken bei geringer Nutzung, räumlicher Trennung und niedrigem Energieeinsatz ausspielen.
- Was ist der Unterschied zwischen Warmwasserspeicher und Durchlauferhitzer?
Ein Warmwasserspeicher hält eine definierte Wassermenge dauerhaft auf Temperatur und eignet sich ideal bei hohem Bedarf und mehreren Zapfstellen. Ein Durchlauferhitzer erwärmt das Wasser nur bei Entnahme, effizient und hygienisch und ist bei geringem oder dezentralem Verbrauch die optimale Lösung.
Warmwasserspeicher
Vorteile:
- sofort verfügbare Warmwassermengen auf Abruf
- kompatibel mit Gas, Solarthermie oder Wärmepumpe
- optimal für Familien, mehrere Bäder oder Badewannen
Nachteile:
- Bereitschafts- und Leitungsverluste
- größerer Platzbedarf und höhere Anschaffungskosten
Durchlauferhitzer
Vorteile:
- hygienisch vorteilhaft, da kein stehendes Wasser
- Erwärmung nur bei Bedarf, keine Speicherverluste
- praktisch unbegrenzte Warmwassermenge, wenn Leistung passt
Nachteile:
- benötigt hohe Anschlussleistung (besonders im Bad)
- Leistungsgrenze bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Entnahmestellen
- Wie heiß muss Warmwasser sein, um Legionellen wirksam zu verhindern?
Um das Legionellen-Risiko wirksam zu vermeiden, sollte das Warmwasser im Speicher dauerhaft mindestens 60 °C erreichen. An den Entnahmestellen sollten rund 55 °C vorliegen, um das gesamte Leitungssystem ausreichend thermisch zu schützen. Bei niedrigeren Temperaturen steigt das Risiko der Legionellenvermehrung deutlich.
Empfohlene Temperaturen im Überblick:
- Kaltwasserleitungen: dauerhaft unter 25 °C
- Speicher: mind. 60 °C am Austritt ins Verteilnetz
- Leitungsnetz / Zapfstellen: ca. 55 °C im Fließbetrieb
Hinweis zu dezentralen Durchlauferhitzern:
Dezentrale Geräte gelten als hygienisch vorteilhaft, da sie kein Wasser speichern. Das Warmwasser wird erst bei Bedarf erzeugt – eine Keimbildung wie in Speichern ist damit deutlich reduziert.
- Wann ist ein dezentraler Durchlauferhitzer trotz hoher Strompreise sinnvoll?
Ein dezentraler elektrischer Durchlauferhitzer kann sich lohnen, wenn Warmwasser nur punktuell und in geringen Mengen benötigt wird – etwa an einzelnen Zapfstellen mit unregelmäßiger Nutzung. Er spart Energieverluste durch lange Leitungswege und erfordert keine zentrale Heizungsanbindung.
Typische Einsatzszenarien:
- einzelne Entnahmestellen wie Waschbecken, Spüle oder Gäste-WC
- Single- oder Zwei-Personen-Haushalte mit niedrigem Warmwasserbedarf
- Gebäude ohne zentrale Warmwasserversorgung oder ohne Gasanschluss
- Sanierungen oder Nachrüstungen, bei denen zentrale Leitungsverlegung zu aufwendig wäre
- Was ist der Unterschied zwischen elektronischen und hydraulischen Durchlauferhitzern?
Elektronische Durchlauferhitzer bieten deutlich mehr Komfort, Temperaturstabilität und Energieeffizienz als hydraulische Modelle. Sie messen Zulauftemperatur und Wassermenge präzise und passen die Heizleistung stufenlos an – das sorgt für konstant warmes Wasser auch bei wechselndem Durchfluss. Hydraulische Geräte arbeiten hingegen mit fester Stufenschaltung und reagieren empfindlich auf Druckschwankungen.
Hydraulische Durchlauferhitzer – einfach und günstig:
- meist preiswerter, aber eingeschränkter Komfort
- Heizleistung wird in festen Stufen abhängig vom Wasserdurchfluss geschaltet
- Temperaturschwankungen möglich, z.B. wenn an anderer Zapfstelle Wasser läuft
Elektronische Durchlauferhitzer – komfortabel und effizient:
- konstante Auslauftemperatur auch bei Druck- oder Durchflussänderungen
- stufenlose Leistungsregelung nach Wunschtemperatur und Zulauftemperatur
- oft mit digitaler Steuerung, programmierbaren Einstellungen und höherem Nutzerkomfort
- Wie kann man den Energieverbrauch und die Kosten für Warmwasser senken?
Der effektivste Weg, Warmwasserkosten zu reduzieren, liegt im bewussteren Nutzungsverhalten und in der technischen Optimierung der Anlage. Bereits mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung um 10 bis 30 % senken – ohne spürbaren Komfortverlust.
Praxistipps zum Warmwassersparen:
- Duschdauer verkürzen und Vollbäder einschränken: Spart Wasser und Energie gleichzeitig.
- Zirkulationspumpen optimieren: Mit Zeitschaltuhren oder Temperaturregelung nur bei Bedarf betreiben.
- Warmwasserleitungen, Speicher und Armaturen dämmen: Vermeidet Wärmeverluste auf dem Weg zur Zapfstelle.
- Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer installieren: Reduzieren den Wasserverbrauch beim Duschen um bis zu 50 %.
- Warmwassertemperatur bedarfsgerecht einstellen: Nicht unnötig hoch – aber mindestens 60 °C im Speicher wegen Legionellenschutz.
Zusätzlicher Tipp: In Haushalten mit dezentraler Warmwasserbereitung (z. B. Durchlauferhitzer) lohnt sich die gezielte Steuerung nach Bedarf, etwa mit elektronischen Geräten und Temperaturspeicherfunktion.
- Was ist bei der Warmwasserbereitung im Neubau und im Altbau zu beachten?
Die Planung einer effizienten Warmwasserversorgung hängt stark vom Gebäudestand ab. Während im Neubau moderne Technik und optimale Leitungsführung von Anfang an berücksichtigt werden können, müssen im Altbau meist bestehende Heizsysteme und Leitungsstrukturen einbezogen werden.
Neubau: flexible Planung und moderne Systemkombination
- geringe Wärmeverluste durch kurze, gut gedämmte Leitungswege
- hohe Effizienz durch intelligente Systemintegration in moderne Gebäudeautomation
- Kombination aus zentralem System und gezielter dezentraler Nachheizung (z. B. bei entfernt liegenden Zapfstellen) möglich
- ideale Voraussetzungen für zentrale Warmwasserbereitung mit Wärmepumpe, Solarthermie oder Gas-Brennwerttechnik mit Speicher
Altbau / Bestand: bestehende Infrastruktur und gezielte Nachrüstung
- häufig vorhandene Gas- oder Ölheizung mit Warmwasserspeicher
- Zirkulationsverluste und lange Leitungswege können durch dezentrale Lösungen reduziert werden
- dezentrale Durchlauferhitzer als sinnvolle Ergänzung bei weit entfernten oder neu geschaffenen Zapfstellen
- bei energetischer Sanierung sollte die Speichergröße, Leitungsführung und Dämmung überprüft und ggf. angepasst werden
- Welche typischen Fehler bei der Warmwasserplanung sollte man vermeiden?
Viele Probleme bei der Warmwasserbereitung entstehen durch Planungsfehler, die langfristig zu hohen Betriebskosten, ungenügendem Komfort oder Hygienerisiken führen – obwohl die eingesetzte Technik grundsätzlich leistungsfähig ist.
Häufige Fehler in der Warmwasserplanung:
- Überdimensionierte Warmwasserspeicher
verursachen unnötige Speicherverluste und erhöhen den Energieverbrauch. - Lange, ungedämmte Leitungswege ohne optimierte Zirkulation
führen zu hohen Wärmeverlusten und langen Wartezeiten an den Zapfstellen. - Zu klein gewählte Durchlauferhitzer
liefern bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Zapfstellen (z. B. Dusche und Küche) nicht ausreichend Warmwasser. - Unzureichende Warmwassertemperatur
steigert das Legionellenrisiko – empfohlen sind mindestens 60 °C im Speicher. - Vernachlässigte Wartung von Speicher, Armaturen und Sicherheitseinrichtungen
kann die Effizienz verringern und zu technischen sowie hygienischen Problemen führen.
- Überdimensionierte Warmwasserspeicher
- Wer ist der richtige Ansprechpartner für die Modernisierung der Warmwasserbereitung?
Bei der Neuplanung oder Modernisierung der Warmwasserbereitung ist ein Fachbetrieb für Heizung und Sanitär der wichtigste Ansprechpartner. Er kann auf Basis von Gebäude, Warmwasserbedarf, Energieträgern und Fördermöglichkeiten ein passendes Konzept erarbeiten.
Wichtige Schritte bei der Modernisierung:
- Bestandsaufnahme: Zustand von Heizungsanlage, Warmwasserspeicher, Leitungen und vorhandenen Zapfstellen prüfen.
- Bedarfsermittlung: Warmwasserverbrauch je nach Haushaltsgröße, Anzahl der Bäder und Komfortanspruch bewerten.
- Systemvergleich: Beratung zu zentralen vs. dezentralen Lösungen, Speicher vs. Durchlauferhitzer oder modernen Varianten wie Frischwasserstationen.
- Fördermöglichkeiten: Informationen zu staatlicher Förderung, BAFA-Zuschüssen und gesetzlichen Vorgaben zur Trinkwasserhygiene und Energieeffizienz.
- Welche Rolle spielen Wärmepumpen und Solarthermie bei der Warmwasserbereitung?
Wärmepumpen und Solarthermieanlagen gewinnen bei der Warmwasserbereitung zunehmend an Bedeutung – vor allem in Neubauten und bei Sanierungen. Beide Technologien nutzen erneuerbare Energiequellen, um Betriebskosten zu senken und CO₂-Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung:
- übernehmen neben der Raumheizung auch die Erzeugung von Warmwasser.
- arbeiten effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen, können für Warmwasser auf 55–60 °C hochregeln.
- moderne Modelle verfügen über integrierte Warmwasserspeicher oder lassen sich mit externen Speichern kombinieren.
Solarthermie zur Unterstützung der Warmwasserbereitung:
- deckt in gut geplanten Anlagen 30–60 % des jährlichen Warmwasserbedarfs, je nach Nutzung und Sonnenstand.
- wird typischerweise mit einem zentralen Pufferspeicher kombiniert, der auch durch Kessel oder Wärmepumpe unterstützt werden kann.
- besonders effizient in Einfamilienhäusern, Ferienhäusern oder in Kombination mit Niedrigenergiehäusern.
- Was ist der Unterschied zwischen einem Pufferspeicher und einem Warmwasserspeicher?
Der wesentliche Unterschied liegt im Verwendungszweck und Inhalt: Ein Pufferspeicher speichert Heizungswasser zur Unterstützung des Heizsystems, während ein Warmwasserspeicher für die Bevorratung von Trinkwasser zuständig ist, wie etwa für Dusche, Bad oder Küche.
Pufferspeicher für Heizungswasser:
- entkoppelt Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich.
- enthält kein Trinkwasser, sondern das Wasser aus dem Heizkreislauf.
- dient als Wärmespeicher für Energie aus Wärmeerzeugern wie Wärmepumpe, Solarthermie oder Holzheizung.
Warmwasserspeicher für Trink- bzw. Brauchwasser:
- liefert Warmwasser für Dusche, Badewanne, Waschbecken oder Küche.
- speichert erwärmtes Trinkwasser, das direkt an Zapfstellen genutzt wird.
- unterliegt den Vorgaben der Trinkwasserverordnung (z.B. Legionellenschutz, Hygieneanforderungen).
Kombispeicher (Tank-in-Tank-Systeme):
- ist eine platzsparende und effiziente Lösung bei begrenztem Raumangebot.
- verbinden beide Funktionen: außen zirkuliert Heizungswasser, innen befindet sich Trinkwasser.
- Wie funktioniert ein Rückschlagventil in der Heizung?
Ein Rückschlagventil (Rückflussverhinderer) lässt Wasser im Heizungs- oder Trinkwassersystem nur in eine Richtung fließen und verhindert, dass es in die andere Richtung zurückströmt. Es schützt damit die Anlage vor unerwünschten Rückflüssen und verhindert Vermischungen von Heiz- und Trinkwasser oder Störungen im hydraulischen System.
- Wann ist ein Ausdehnungsgefäß notwendig?
Ein Ausdehnungsgefäß ist immer dann notwendig, wenn sich Wasser in einem geschlossenen System beim Erwärmen ausdehnt. Um den dabei entstehenden Druckanstieg sicher abzufangen, wird in der Regel ein Membran-Ausdehnungsgefäß (MAG) installiert – insbesondere in Heizungs-, Puffer- oder Solarsystemen.
Typische Einsatzbereiche für Ausdehnungsgefäße:
- Heizungsanlagen (Radiatoren-, Fußbodenheizungen):
- Es gleicht Druckschwankungen bei Temperaturänderungen des Heizungswassers aus.
- In nahezu jeder geschlossenen Heizungsanlage ist ein korrekt dimensioniertes MAG Pflicht.
- Ohne Ausdehnungsgefäß würde das Sicherheitsventil bei jedem Temperaturanstieg ansprechen und Wasser ablassen.
- Pufferspeicher und Solaranlagen:
- Großvolumige Speicher und Solarthermieanlagen benötigen spezielle Ausdehnungsgefäße.
- Die Auslegung muss systemindividuell erfolgen, oft mit höheren Druckbereichen und größerem Volumen.
- Besonders wichtig bei hohen Betriebstemperaturen und starken Volumenänderungen des Mediums.












